Aha – so geht das!
Wie sich Know How in diesem Netzwerk ausbreitet, untersuchten die Wissenschaftler durch spezielle Fütterungsexperimente. Die Tiere mussten einen Trick kennen, um an die Leckerbissen einer speziellen Futterquelle zu gelangen: Entweder eine Klappe nach oben öffnen oder sie zur Seite schwenken führte zum Erfolg. Die Forscher brachten jeweils eine dieser beiden möglichen Strategien dem jeweiligen Chef der beiden Versuchs-Gruppen bei. Alpha-Äffchen Nummer eins kannte also das Nach-Oben-Klappen, das andere beherrschte die Schwenktechnik. Diese beiden Tiere kamen anschließend in ihre Gruppen zurück. Die ganze Gemeinschaft wurde nun mit den Futtereinrichtungen konfrontiert. Nun konnten die Forscher beobachten, ob und wie sich die jeweilige Technik vom Alpha-Tier aus in den beiden Affenhorden verbreitete.
Grundsätzlich zeigte sich, dass Totenkopfäffchen tatsächlich zu sozialem Lernen in der Lage sind: Ausgehend vom Alpha-Männchen Nummer eins verbreitete sich in der einen Gruppe die Klapptechnik, das andere Männchen vermittelte den Seinen dagegen die Schwenk-Variante. Es zeigte sich dabei, dass Affen, die intensiver ins soziale Netzwerk eingebunden waren, sich die jeweilige Technik deutlich schneller aneignen konnten als Tiere mit schwächer ausgebildeten Verbindungen: Wer besser vernetzt war, hatte schneller die Möglichkeit, sich die Technik abzuschauen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich Innovationen nicht zufällig in Primaten-Gruppen verbreiten, sondern die Weitergabe vom sozialen Netzwerk geprägt ist, in dem sich der Affe befindet ähnlich wie beim Menschen, resümiert Whiten.