Verregnete Sommer sind gut für junge Füchse: Wenn sie der Obhut ihrer Eltern entwachsen sind und beginnen, sich selbst zu ernähren, fehlen ihnen für die Jagd auf größere Tiere oder Vögel noch Kraft und Geschicklichkeit. Sie sind damit auf Kleintiere wie Regenwürmer und Insekten angewiesen und haben bei nassem Wetter daher bessere Ernährungsmöglichkeiten. Dieser Wachstumsvorsprung bleibt oft das ganzes Leben erhalten, fanden britische Wissenschaftler nun heraus.
Für ihre Studie werteten die Forscher Daten von in Bristol lebenden Füchsen aus 26 Jahren aus. Die Füchse wurden eingefangen, gewogen und ausgemessen und mit Ohrmarken versehen. Auch nahmen Wissenschaftler Proben aus dem Mageninhalt überfahrener und durch Hunde getöteter Füchse und sammelten so Informationen zur Ernährung der Tiere. Schließlich erfassten die Forscher noch die Wetterdaten aus den besonders kritischen Sommermonaten, in denen die Tiere beginnen, sich selbstständig zu ernähren.
Aus der Auswertung folgte ein deutlicher Zusammenhang zwischen Regenmenge im Juli und Körpergewicht der Tiere: Je mehr es in diesem Monat regnete, desto schwerer wurden die Tiere. Dieser Vorsprung blieb auch die folgenden Jahre noch erhalten: In feuchten Sommern aufgewachsene Tiere waren insgesamt schwerer und kräftiger, fanden die Wissenschaftler heraus. Dies traf besonders für männliche Tiere zu.
Carl Soulsbury (Universität von Bristol) et al.: Proceedings of the Royal Society B, DOI: 10.1098/rspb.2008.0705 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald