Depressionen, Müdigkeit und Hitzewallungen – die Wechseljahre sind für viele Frauen eine schwierige Zeit. Ist die hormonelle Umstellung jedoch einmal abgeschlossen, geht es vielen Frauen besser als zuvor. Zu diesem Schluss kommt eine britische Studie, die den Lebensstil von Frauen über 50 untersuchte. Demnach hatte sich bei 76 Prozent der befragten Frauen nach der Menopause die Gesundheit verbessert. 75 Prozent gaben an, mehr Spaß am Leben zu haben und 65 Prozent fühlten sich insgesamt glücklicher als früher.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass alle Aspekte im Leben einer Frau, wie Gesundheit, Arbeit, Sex, Karriere, Beziehungen, Reisen, Energie und Glücklichsein, sich nach dem Einsetzen der Menopause verbessern, erklärt die Sozialwissenschaftlerin und Autorin der Studie
“Jubilee Women”, Kate Fox, vom
Social Issues Research Centre in Oxford. Fox hatte 200 Frauen im Alter zwischen 50 und 64 befragt. Viele der Frauen gaben an, sich trotz dem Ende ihrer Fruchtbarkeit körperlich und psychisch besser zu fühlen als in den Jahren vor der Menopause. Etwa 93 Prozent der Frauen sagten, sie hätten seit dem Ende der oft schmerzhaften oder als unangenehm empfundenen Menstruationszyklen mehr Unabhängigkeit in allen Lebensbereichen, von der Arbeit bis zur Freizeit.
Vor allem Hormonersatztherapien verändern laut der Studie das Leben moderner Frauen zum Bessern. So äußerten sich Frauen, die Hormonpräparate einnahmen, besonders positiv über ihr Dasein. Rund 74 Prozent von ihnen berichteten über bessere Beziehungen zu Familie und Partner. Bei 50 Prozent hatte sich das Sexualleben verbessert, in Gegensatz zu 18 Prozent der Frauen, die keine Hormone zu sich nahmen. Etwa 66 Prozent der Frauen mit Hormonersatztherapie gaben an, seit der Menopause ein erfüllteres Berufsleben zu haben.
Die Studie ergab jedoch auch negative Aspekte: Immer mehr Frauen fühlen sich unter Druck, auch in fortgeschrittenem Alter jugendlich zu erscheinen und Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Wegen der hohen Lebenserwartung fürchten sich viele davor, im Alter allein und ohne Partner dazustehen.
Almut Bruschke-Reimer