Hsiao Chan und ihre Kollegen von der Chinesischen Universität Hongkong und der Akademie für medizinische Wissenschaften in Hangzhou haben nun festgestellt, dass sich das Fehlen von CFTR auch auf die Gebärmutterschleimhaut auswirkt. Dort sondern die Zellen bei gesunden Frauen eine Flüssigkeit ab, die Spermien aktiviert, so dass diese die Eizelle befruchten können. Fehlt jedoch CFTR in der Schleimhaut oder ist das Protein wie bei Mukoviszidose-Patientinnen fehlgebildet, können die Samenzellen nicht ausreichend angeregt werden.
Bislang war man davon ausgegangen, dass die bei Frauen mit Mukoviszidose häufig auftretende Unfruchtbarkeit durch die Verschleimung des Gebärmutterhalses verursacht wird: Es bildet sich ein Pfropf, der die Samenzellen nicht durchlässt. Die Beobachtung der chinesischen Mediziner dagegen könnte nun erklären, warum bei zwei Mukoviszidose-Patientinnen die Befruchtung auch dann misslang, wenn die Samenzellen direkt in die Gebärmutter gespritzt wurden, die künstliche Befruchtung dagegen erfolgreich war.