Die Herausforderungen wirken erdrückend: Klimawandel, Artensterben, Abfallberge und die Welternährung bereiten der Menschheit große Sorgen. Doch es besteht kein Grund zur Resignation, geht aus dem Titelthema der November-Ausgabe von bild der wissenschaft hervor: Durch clevere Maßnahmen mit Synergieeffekten können wir auch diesem kniffligen Krisen-Gespinst effektiv entgegentreten.
Pandemie, Krieg, Energiekrise…: Die aktuellen „Brände“ unserer Zeit müssen dringend bekämpft werden, doch dabei dürfen wir die grundlegenden Probleme der Welt nicht aus den Augen verlieren. Denn auch bei den globalen Herausforderungen besteht akuter Handlungsbedarf: Langfristig orientierte, strategische Maßnahmen müssen jetzt umgesetzt werden, damit die Entwicklungen nicht völlig aus dem Ruder laufen. In Anbetracht der schwer lösbaren Herausforderungen macht sich bei einigen Menschen allerdings bereits ein lähmender Pessimismus breit. Denn Klimawandel, Artensterben, Müllberge und die Welternährung wirken wie ein kaum lösbarer Problemkomplex mit vielschichtigen Wechselwirkungen.
Doch in der Verflechtung der einzelnen Problematiken untereinander steckt auch eine Chance, verdeutlicht der bdw-Autor Ulrich Eberl im ersten Artikel des dreiteiligen Titelthemas. In der Nutzung von Synergien zwischen Lösungskonzepten steckt demnach großes Potenzial im Kampf gegen die Bedrohungen. Zunächst verdeutlicht der Autor erneut die enormen Gefahren und kritischen Entwicklungstrends auf unserem Planeten sowie die problematischen Verknüpfungen der Aspekte untereinander. Dann zeigt er jedoch auf, dass es Grund für ein optimistisch gestimmtes Anpacken gibt: Er präsentiert Bespiele für günstige Trends und Maßnahmen, die in vielschichtiger Weise den Problemen entgegenwirken können. Letztlich zeichnen sich sechs Ansätze ab, die sich als besonders wirkungsvoll erweisen könnten, berichtet Eberl im Artikel „Die Probleme der Welt meistern“.
Mit Wissenschaft, Ideen und Zuversicht
Im zweiten Teilartikel des Titelthemas beschäftigt sich der Autor mit konkreten Beispielen dafür, wie die Wissenschaft sowie kreative Ideen dazu beitragen können, sich einem globalen Problem entgegenzustemmen. Den Fokus legt er auf die Reduktion des Ausstoßes des starken Klimagases Methan im Rahmen der Viehwirtschaft. Die Bedeutung ist dabei enorm: Pro Tag rülpst ein Rind im Schnitt rund 250 Liter Methan aus, zeigt eine Studie. Unterm Strich verursachen diese Nutztiere damit weltweit einen größeren Treibhauseffekt als der Betrieb aller Pkws. Dem lässt sich mit einer Verringerung des Fleischkonsums gegensteuern. Teilweise gibt es dabei erfreuliche gesellschaftliche Trends zu verzeichnen und auch vegetarische Fleischersatzprodukte entfalten zunehmend ihr Potenzial. Vor allem berichtet Eberl aber über eine erstaunlich wirkende Strategie: Das Ausmaß des Methan-Rülpsens der Rinder lässt sich durch die Verfütterung von Rotalgen intensiv reduzieren.
Anschließend stehen im Artikel „Gebäude als CO₂-Speicher“ vielversprechende Entwicklungen in der Baubranche im Fokus des Autors. Sie trägt einen erheblichen Teil zur Belastung der Atmosphäre mit dem Klimagas Kohlendioxid bei. Denn die weltweite Zementherstellung setzt ähnlich viel CO₂ frei wie ganz Indien und der Bedarf an neuen Gebäuden steigt enorm. Doch nun kommt immer mehr ein alternativer Baustoff zum Einsatz, berichtet der Autor: Selbst mächtige Hochhäuser lassen sich mit Holz errichten. Offenbar ließe sich tatsächlich sogar ein großer Teil der städtischen Neubauten mit dem Rohstoff aus nachhaltiger Forstwirtschaft realisieren. Ganz auf Beton lässt sich aber wohl nicht verzichten. Aber auch in der Zementherstellung gibt es klimafreundliche Entwicklungen, schreibt Eberl: Durch clevere Verfahren lässt sich das entstehende Kohlendioxid offenbar nutzbar machen.
Das Titelthema „Der Ausweg aus der Krise“ finden Sie in der November-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 18. Oktober im Handel erhältlich ist.