Bestimmte Inhaltsstoffe des Brokkoli können das Voranschreiten von Blasenkrebs verlangsamen. Das haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Wie viel Brokkoli jedoch gegessen werden müssen, um eine deutliche Wirkung zu erzielen, wissen die Forscher noch nicht.
Die Forscher isolierten aus Brokkolikeimen so genannte
Glucosinolate, die dem Gemüse den bitteren Geschmack verleihen. Beim Kauen und während der Verdauung werden diese Pflanzeninhaltsstoffe in andere Stoffe, die Isothiocyanate, umgebaut. Die Wissenschaftler behandelten im Labor nun Harnblasenkrebszellen von Menschen und Mäusen mit den beiden Substanzen. Während die Glucosinolate keine Auswirkung auf das Wachstum der Krebszellen hatten, verhinderten die Isothiocyanate jedoch die Vermehrung der Zellen deutlich. Die größte Auswirkung beobachteten die Forscher dabei bei der aggressivsten Krebsform. Erklären können sie dieses Phänomen jedoch noch nicht.
Isothiocyanate sind wahrscheinlich nicht die einzigen Inhaltsstoffe des Brokkolis, der Krebs verhindert. Mindestens ein Dutzend Substanzen könnten zur Bekämpfung von Blasenkrebs eingesetzt werden, erklärten die Forscher. Ob sie unabhängig voneinander oder zusammen das Krebswachstum verhindern, soll in weiteren Studien untersucht werden.
Brokkoli gehört zu den Kreuzblütengewächsen, denen schon seit längerer Zeit eine krebshemmende Wirkung nachgesagt wird. Deshalb dürften auch im Weiß-, Blumen- und Rosenkohl ähnliche Substanzen vorkommen, die gegen Krankheiten eingesetzt werden können. Die Forscher hoffen, mit diesen Inhaltsstoffen später funktionelle Nahrungsmittel herzustellen, die dem Verbraucher über den Genuss hinaus gezielt einen gesundheitlichen Vorteil verschaffen.
Steven Schwartz (Staatsuniversität von Ohio, Columbus) et al.: Präsentation bei Lebensmitteltechnologen-Treffen des IFT in New Orleans.
ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi