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Mensch im Standby-Modus

Erde|Umwelt

Mensch im Standby-Modus
Erstmals haben US-Forscher gemessen, wie viel Energie man beim Schlafen weniger verbraucht als im Wachzustand: Der Körper spart durch das Schlafen in der Nacht im Vergleich zum Wachliegen ungefähr 134 Kilokalorien oder 562 Kilojoule ein, konnte das Team um Kenneth Wright zeigen. Das entspricht in etwa der Energie, die ein 68 Kilogramm schwerer Mensch für einen drei Kilometer langen Spaziergang verbraucht – oder der Energie, die er zu sich nimmt, wenn er zwei Scheiben Brot isst. Das erscheint zwar relativ wenig, ist aber mehr, als die Forscher erwartet hatten.

Warum Menschen und Tiere schlafen, ist immer noch nicht genau geklärt und gehört damit zu den bedeutendsten ungelösten Rätseln der Wissenschaft, wie Wright es formuliert. Einer der gängigsten Theorien zufolge schlafen Lebewesen, um Energie zu sparen. Um das zu testen, untersuchten Wright und seine Kollegen jetzt den Energieverbrauch von sieben Freiwilligen unter kontrollierten Laborbedingungen. Dazu mussten die Versuchspersonen in ein sogenanntes Ganzraumkalorimeter ziehen und drei Tage lang im Bett bleiben. In diesem präparierten, etwa zehn Quadratmeter großen Zimmer mit Bett, Fernseher und Nasszelle kann der Energieverbrauch des Körpers genau bestimmt werden.

Die Studienteilnehmer mussten sich an einen genau festgelegten Tagesplan halten. Am ersten Tag waren sie 16 Stunden wach und schliefen acht Stunden. Nach diesem Tag mit normalen Schlaf-Wach-Rhythmus folgte eine Phase des Schlafentzugs: Die Probanden durften 40 Stunden lang nicht schlafen – nur reden, lesen oder Filme schauen war erlaubt. Danach standen wieder acht Stunden Schlaf auf dem Programm.

Insgesamt verbrauchten die Testpersonen im wachen Zustand trotz körperlicher Inaktivität in 24 Stunden, in denen sie nicht schliefen, deutlich mehr Energie als im gleichen Zeitraum mit normalem Schlaf-Wach-Rhythmus, zeigte die Auswertung. Besonders ausgeprägt war der Effekt während der Nacht: Hier benötigten die wachen Probanden fast ein Drittel mehr Energie, als wenn sie schliefen.

Dies sollte jedoch niemand dazu verleiten, zu denken, man könne durch nächtliches Wachbleiben abnehmen, warnen die Forscher. Wie andere Studien zeigen, ist das Gegenteil der Fall: Schlafmangel führt auf Dauer zur Gewichtszunahme und außerdem zu Wahrnehmungsstörungen. Bleibt die Frage, warum der Körper in der Nacht nicht noch mehr Energie einspart. Die Forscher glauben, dass ein Teil Energie gleich in andere physiologische Prozesse investiert wird, die während des Schlafens aktiv sind. So werden beispielsweise neue Hormone produziert und freigesetzt sowie das Immunsystem gestärkt. Auch das Gehirn bildet in der Nacht neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und festigt so das tagsüber Erfahrene und Gelernte.

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Kenneth Wright (University of Colorado, Boulder) et al.: Journal of Physiology, Bd. 589, S. 235 dapd/wissenschaft.de ? Marianne Diehl
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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Wan|der|heu|schre|cke  〈f. 19; Zool.〉 Heuschreckenart aus der Familie der Feldheuschrecken, die in oft riesigen Schwärmen die Felder verwüstet, indem sie in kürzester Frist alles Grüne vernichtet

Ap|fel|baum  〈m. 1u; Bot.〉 rötlich weiß blühendes Kernobstgewächs der Familie der Rosaceae mit fleischigen, rundl. Früchten: Malus

Bü|cher|laus  〈f. 7u; Zool.〉 bis 2 mm lange, farb– u. flügellose Staublaus in staubigen Polstermöbeln, Büchern, Insektensammlungen u. Ä.: Atropus pulsatorius

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