Bisher hatte es nur im Labor geklappt, jetzt gelang es auch in der freien Natur: Schweizer Forscher haben gemeinsam mit deutschen und französischen Kollegen durch Laserbeschuss eine Kondensreaktion in einer Wolke ausgelöst – die Voraussetzung dafür, dass die Wolke abregnet. Das Team um Jérôme Kasparian von der Universität Genf schoss dafür mit einem Ultrakurzeitlaser starke Lichtimpulse im Terawatt-Bereich in die Wolke. Um den Laserstrahl wurden Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle elektrisch geladen. Diese ionisierten Moleküle wirkten wie ein Kondensationskern, und es bildeten sich winzige Wassertröpfchen. Allerdings waren sie zu klein, um als Regen zu Boden zu fallen. Kasparian ist dennoch zufrieden: „Wir haben den ersten Nachweis geliefert, dass man mit einem Laser meteorologische Bedingungen verändern kann.”
Damit Wolken künstlich abregnen – etwa um drohenden Hagelschlag zu verhindern oder trockene Gebiete zu bewässern –, werden sie bereits seit Jahrzehnten aus Flugzeugen heraus mit der Chemikalie Silberjodid „behandelt”. Diese Substanz fördert die Entstehung von Eiskristallen. In einer Kettenreaktion bilden sich dann Tropfen, die im Endeffekt als Regen oder aber auch als Schnee zu Boden fallen. Die Methode ist jedoch sehr unsicher und versagt immer wieder. Außerdem ist noch nicht geklärt, wie sich das Ausbringen großer Mengen von Silberjodid langfristig auf die Umwelt auswirkt.