Anzeige
1 Monat GRATIS testen. Danach zum Jubiläumspreis weiterlesen.
Startseite »

Massage statt Medizin

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Massage statt Medizin
Eine Massage steigert die Abwehrkräfte und verringert die Konzentration an Stresshormonen im Körper. Das haben US-Forscher in einer Studie gezeigt, in der sie Blutproben von Versuchsteilnehmern untersuchten, die über einen Zeitraum von 45 Minuten massiert worden waren. Dabei stellten sie erhöhte Mengen der für die Körperabwehr zuständigen weißen Blutkörperchen fest. Außerdem war der Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut der Probanden verringert. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnten Massagen zukünftig eine Rolle bei der Behandlung von Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen spielen.

Für die Studie unterzogen sich 29 Versuchsteilnehmer einer 45-minütigen Schwedischen Massage ? der klassischen Form der Massage. Eine Kontrollgruppe, bestehend aus 24 Freiwilligen, wurde der Körper nur leicht berührt. Zum Zeitpunkt der Studie waren alle Teilnehmer zwischen 18 und 45 Jahre alt und sowohl geistig als auch körperlich gesund. Bevor die Probanden sich bei der Massage entspannen konnten, wurde ihnen ein intravenöser Katheter gelegt, um während der Massagesitzung Blutproben entnehmen zu können. Nach einer Ruhephase von 30 Minuten wurde den Freiwilligen vor Beginn der Massage Blut entnommen. Nach der von ausgebildeten Massagetherapeuten durchgeführten Sitzung entnahmen die Wissenschaftler weitere Blutproben sowohl eine Minute nach Beendigung als auch 5, 10, 15, 30 und 60 Minuten später.

Dabei stellte sich heraus, dass eine einzige Massage schon einen messbaren Nutzen für den Massierten hat. Bei der Gruppe, die nach der klassischen Methode massiert worden war, stellten die Wissenschaftler um Mark Rapaport vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles im Vergleich zu der Kontrollgruppe eine erhöhte Anzahl an Lymphozyten fest. Diese zu den weißen Blutkörperchen zählenden Immunzellen patrouillieren unermüdlich den Körper auf der Suche nach schädlichen Eindringlingen wie Viren, Bakterien oder Giftstoffe. Darüber hinaus entdeckten die Forscher, dass das Stresshormon Cortisol in geringeren Mengen im Blut der Probanden zu finden war, die sich bei der schwedischen Massage entspannen konnten. Gleichzeitig verringerte sich die Menge des Hormons Arginin-Vasopressin im Blut, welches mit aggressivem Verhalten in Verbindung gebracht wird.

In den USA sind Massagen äußerst beliebt, neun Prozent aller Erwachsenen gehen mindestens einmal im Jahr zu einer Sitzung. ?Viele Menschen sehen eine Massage als Teil eines gesunden Lebensstils an?, erklärt Rapaport, ?doch bis jetzt gab es keine physiologischen Beweise für eine Stärkung des Immunsystems.? Die Wissenschaftler hoffen darauf, dass ihre Studie zukünftig Auswirkungen auf die Behandlung von Autoimmun- und Entzündungserkrankungen hat.

Mark Rapaport (Cedars-Sinai Medical Center, Los Angeles) et al.: Journal of Alternative and Complementary Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1089/acm.2009.0634 dapd/wissenschaft.de – Gwydion Brennan
Anzeige
Anzeige
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Youtube Music
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

le|ge ar|tis  〈Med.〉 nach den Regeln der (ärztl.) Kunst [lat.]

♦ elek|tri|sie|ren  〈V. t.; hat〉 1 etwas ~ elektr. Ladungen in etwas erzeugen, auf etwas übertragen, etwas mit elektr. Strom behandeln 2 〈fig.〉 jmdn. ~ erschrecken, aufrütteln, begeistern … mehr

ana|ba|tisch  〈Adj.〉 ~e Winde 〈Meteor.〉 vom Boden aufsteigende Winde [<grch. anabasis … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige