Um chronische Entzündungen zu vermeiden, werden solche Beschwerden mit Medikamenten behandelt, die die Produktion der Magensäure vermindern. Am häufigsten verwendet werden dabei so genannte Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorenblocker. Genau diese Medikamente steigern jedoch offenbar das Risiko für Atemwegsinfektionen, entdeckten nun Laheij und seine Kollegen. Die Forscher fanden einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem gehäuften Auftreten von Lungenentzündungen und der Anwendung beider Wirkstoffgruppen, wobei höhere Dosen der Medikamente ein höheres Risiko verursachten als niedrigere.
Die Ursache dafür sei wahrscheinlich der durch die Wirkstoffe erhöhte pH-Wert im Magen, schreiben die Forscher. Da kaum ein Erreger den normalerweise extrem niedrigen pH-Wert im Magen überleben kann, dient die Magensäure dem Immunsystem als wichtige Barriere gegen eindringende Mikroorganismen. Durch die Reduktion der Säureproduktion wird die Magenumgebung jedoch weniger sauer, und nicht alle eindringenden Erreger werden vernichtet. Da Speiseröhre und Atemwege im Körper relativ dicht beieinander liegen, steige die Gefahr für Atemwegsinfektionen, schreiben die Forscher.