Während die Wissenschaftler die Viren in 38 Prozent (28 von 73) der Proben der Männer mit Fruchtbarkeitsstörungen nachweisen konnten, wurden sie nur in 4,6 Prozent (1 von 22) des Untersuchungsmaterials der diesbezüglich unauffälligen Männer fündig. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass die gefundenen Viruspartikel etwas mit den Fruchtbarkeitsstörungen zu tun haben.
Allerdings sind weitere virologische und molekularbiologische Studien nötig, um zu erforschen, ob AAV tatsächlich die Ursache männlicher Unfruchtbarkeit sind. Wenn sich dies herausstellen sollte, müssten Samenspenden vor einer künstlichen Befruchtung auf AAV geprüft werden, sind die Wissenschaftler überzeugt.
Die zu den Parvo-Viren gehörenden AAV sind defekte Viruspartikel, die für ihre Vermehrung (Virusreplikation) Adeno- oder Herpesviren benötigen. Die Defekt-Viren sind weit verbreitet und konnten bislang vor allem in Uterusgewebe und in embryonalem Gewebe nachgewiesen werden. Bis heute konnte man AAV noch nicht zweifelsfrei als Ursache irgendeiner Krankheit identifizieren.