Nun hat das Forscherteam um Fabienne Laugerette erstmals einen Zusammenhang herstellen können zwischen der Vorliebe für Fett und dem Glycoprotein CD36, das sich auf der Zunge direkt neben den Geschmacksknospen befindet. Die Wissenschaftler züchteten genetisch veränderte Mäuse ohne CD36 und verglichen sie mit gewöhnlichen Mäusen. Die wilden und genveränderten Mäuse mussten zwischen zwei Futterangeboten wählen, von denen eines Fett enthielt und das andere lediglich eine Substanz, die die Konsistenz des Fetts nachahmte. Nur die wilden Mäuse zeigten eine starke Vorliebe für die fetthaltige Speise, während die Mäuse ohne CD36 keinem der Angebote einen Vorrang gaben.
In einem weiteren Schritt untersuchten die Forscher, ob die Produktion von fettspezifischen Verdauungssäften durch eine fetthaltige Speise auf der Zunge angeregt wird. Durch die Produktion solcher Säfte wird das Verdauungssystem früh auf die weitere Nahrungsverarbeitung vorbereitet. Nur bei den wilden Mäusen konnten die Wissenschaftler solch einen Effekt feststellen, nicht aber bei den Mäusen ohne CD36.
Wenn Fett als übermäßig schmackhaft empfunden wird, kann das zu Übergewicht führen. Daher vermuten die Wissenschaftler, dass ein Zusammenhang zwischen der Funktion des Glycoproteins CD36 und Fettleibigkeit bestehen könnte.