In ihrem Experiment konnten die Forscher beobachten, wie sich ein anfänglich zufällig ausgebreiteter Bakterienrasen bullaugenförmig um eine Senderkolonie gruppiert: Entsprechend des Konzentrationsgefälles des Signalstoffs leuchteten die außen liegenden Bakterien rot und die innen liegenden grün. Je nach Anordnung der den Signalstoff aussendenden Bakterien bildeten die fluoreszierenden Mikroben auch Formen ähnlich einem Herz oder einem Kleeblatt.
Die Anordnung der Bakterien in solchen definierten Formen ist ein wichtiger Schritt für die Forscher, die künftig Bakterien dazu bringen wollen, Antennen oder Botenstoffe an für den Menschen unzugänglichen Orten zu produzieren. Programmierte Zellen könnten laut den Forschern auch dazu verwendet werden, die Reparatur oder Konstruktion von Geweben zu kontrollieren. Dazu könnten sie Stammzellen zu denjenigen Orten führen, an denen sie für das Wachstum neuer Nerven- oder Knochenzellen gebraucht werden. Zur Zeit entwerfen die Forscher ein Computermodell, mit dem sie berechnen können, wie stark kleine Veränderungen das Verhalten eines Organismus beeinflussen können. Die Wissenschaftler hoffen, auch größere Zellen künftig dazu bringen zu können, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen.
Subhayu Basu ( Princeton-Universität, New Jersey) et al.: Nature, Bd. 434, S. 1130