Für die Ablenkung der Probanden während des Lernvorgangs sorgte der enorme Lärm, den dieser Scanner während des Betriebs erzeugt. “Das fMRI-Gerät klingt ähnlich wie ein Presslufthammer”, illustriert die Medizinerin Grady das Betriebsgeräusch der medizinischen Anlage. Hatten die Probanden Schwierigkeiten, sich an ein bestimmtes Foto zu erinnern, zeigte sich bei allen Versuchsteilnehmern eine verringerte Aktivität in Gehirnarealen, die für das Lernen zuständig sind.
Ein solches Hirnareal ist zum Beispiel der Hippocampus, der das Lang- und Kurzzeitgedächtnis steuert. Nur bei den älteren Menschen waren jedoch Areale wie die Hörrinde und der präfrontale Cortex besonders aktiv, die für die Verarbeitung von äußeren Signalen zuständig sind. Diese beiden Gehirnareale waren bei jungen Menschen hingegen nicht beteiligt, wenn sie versuchten, sich an ein Bild zu erinnern.
Dass die älteren Versuchsteilnehmer im Schnitt mehr Gesichter fälschlicherweise als unbekannt einstuften, hängt laut Grady mit ihrer verminderten Fähigkeit zusammen, störende Umweltgeräusche und Ablenkungen auszublenden, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Die enorme Lautstärke des fMRI-Geräts, das häufig bei Studien zur Alterung des Gehirns eingesetzt wird, könnte sich allgemein auf die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen auswirken. Denn, “die Betriebsgeräusche des Geräts benachteiligen eventuell ältere Menschen, da die kognitive Leistung von dieser durch die Lautstärke abgelenkten Personengruppe geringer eingestuft wird”, sagt Grady. Obwohl alle Probanden bei fMRI-Untersuchungen Gehörschutz tragen, beschweren sich ältere Teilnehmer im Schnitt öfter über den irritierenden Lärm.