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Lärm lenkt ab

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Lärm lenkt ab
Ältere Menschen lassen sich beim Lernen leichter ablenken und erzielen daher in Gedächtnistests häufig schlechtere Ergebnisse. Das haben kanadische Wissenschaftler bei Untersuchungen an 24 Menschen gezeigt. Die Probanden hatten eine Gedächtnisaufgabe zu lösen, während mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI ) die Gehirnaktivität aufgezeichnet wurde, berichten die Medizinerin Cheryl Grady von der Universität Toronto und ihre Kollegen.

Für die Studie teilten die Wissenschaftler die 24 Probanden in eine Gruppe mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren und eine zweite Gruppe mit einem Alter von im Schnitt 70 Jahren ein. Die Forscher zeigten den Probanden Fotos ihnen unbekannter Personen, die sie sich einprägen mussten. Danach mussten die Teilnehmer angeben, ob sie das Foto einer Person bereits gesehen hatten oder nicht. Während der Lern- und der Wiederholungsphase lagen die Probanden der Studie in einen funktionellen Magnetresonanztomographen, mit dem die Aktivität einzelner Hirnareale aufgezeichnet werden kann.

Für die Ablenkung der Probanden während des Lernvorgangs sorgte der enorme Lärm, den dieser Scanner während des Betriebs erzeugt. “Das fMRI-Gerät klingt ähnlich wie ein Presslufthammer”, illustriert die Medizinerin Grady das Betriebsgeräusch der medizinischen Anlage. Hatten die Probanden Schwierigkeiten, sich an ein bestimmtes Foto zu erinnern, zeigte sich bei allen Versuchsteilnehmern eine verringerte Aktivität in Gehirnarealen, die für das Lernen zuständig sind.

Ein solches Hirnareal ist zum Beispiel der Hippocampus, der das Lang- und Kurzzeitgedächtnis steuert. Nur bei den älteren Menschen waren jedoch Areale wie die Hörrinde und der präfrontale Cortex besonders aktiv, die für die Verarbeitung von äußeren Signalen zuständig sind. Diese beiden Gehirnareale waren bei jungen Menschen hingegen nicht beteiligt, wenn sie versuchten, sich an ein Bild zu erinnern.

Dass die älteren Versuchsteilnehmer im Schnitt mehr Gesichter fälschlicherweise als unbekannt einstuften, hängt laut Grady mit ihrer verminderten Fähigkeit zusammen, störende Umweltgeräusche und Ablenkungen auszublenden, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

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Die enorme Lautstärke des fMRI-Geräts, das häufig bei Studien zur Alterung des Gehirns eingesetzt wird, könnte sich allgemein auf die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen auswirken. Denn, “die Betriebsgeräusche des Geräts benachteiligen eventuell ältere Menschen, da die kognitive Leistung von dieser durch die Lautstärke abgelenkten Personengruppe geringer eingestuft wird”, sagt Grady. Obwohl alle Probanden bei fMRI-Untersuchungen Gehörschutz tragen, beschweren sich ältere Teilnehmer im Schnitt öfter über den irritierenden Lärm.

Cheryl Grady (Universität Toronto) et al.: Journal of Neuroscience, (Bd. 28, Nr. 48) ddp/wissenschaft.de ? Stefan Pröll
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