Insektenfallen mit Kuhgeruch haben den Überträger der Schlafkrankheit in Teilen Afrikas beinahe ausgerottet. Die Tse-tse Fliegen, die Menschen und Kühe gleichermaßen befallen, folgen dem Duft der “Künstlichen Kühe” und verenden in den mit Insektiziden besprühten Fallen, berichtet Stephen Torr von der Universität Greenwich.
Seit Mitte der achtziger Jahre haben die Greenwicher Forscher und andere Organisationen Zehntausende von künstlichen Kühen in Simbabwe aufgestellt. Die Fallen halten die Krankheitsüberträger bleibend in Schach, wie sich jetzt gezeigt hat: In den vergangenen fünf Jahren erkrankten kaum noch Kühe in der Region an “Nagana”, der Schlafkrankheit bei Kühen.
Vor allem aber retteten die künstlichen Kühe unzählige Leben. Über 60 Millionen Menschen in Afrika leiden unter der Schlafkrankheit, die unbehandelt zu schweren Hirnschäden und gar zum Tod führen kann. Daneben sterben jedes Jahr etwa drei Millionen Kühe an Nagana. Tse-tse Fliegen verbreiten den Erreger der Krankheiten, den fadenförmigen Einzeller Trypanosoma.
Für eine effektive Kontrolle der Tse-tse Fliegen reichen vier Fallen pro Quadratkilometer aus, fanden die Forscher. Damit benötige die Methode wesentlich weniger Insektizide als das früher übliche Besprühen ganzer Gebiete, sagt Torr.
ddp/bdw – Marcel Falk