Auch Deutschland bekommt den Klimawandel bereits deutlich zu spüren: Wetterextreme und ihre Folgen bedrohen zunehmend die Ökosysteme, Küsten und Städte unseres Landes. Neben der Ursachenbekämpfung sind somit auch bereits Strategien zum Schutz gefragt. Dazu gibt es kluge Konzepte und die Umsetzung hat begonnen, berichtet bild der wissenschaft in der Mai-Ausgabe.
Häufiger und heftiger: Wissenschaftler sind sich weitgehend darüber einig, dass Dürren, Überschwemmungen und Stürme im Zuge des Klimawandels zugenommen haben – und so wird es wohl auch weitergehen. Um diesem Problem entgegenzutreten, sollten vor allem die menschengemachten Ursachen der Klimaerwärmung bekämpft werden. Doch für Prävention allein scheint es schon zu spät zu sein. Damit die Grundlagen unseres Lebens bestehen bleiben, müssen wir sie an die neuen Klimabedingungen anpassen. Zudem sind Schutzmaßnahmen nötig, um ökologische Zerstörungen zu vermeiden, die wiederum erneut zum Klimawandel beitragen können.
Im Leitartikel des vierteiligen Titelthemas verdeutlicht der bdw-Autor Jan Berndorff zunächst, wie sich in Deutschland die Folgen des Klimawandels in den letzten Jahrzehnten abzeichnen und wie Mensch und Natur unter den zunehmenden Wetterkapriolen leiden. Wie er berichtet, wurde der entsprechende Handlungsbedarf in Deutschland erkannt und es tut sich was: Berndorff liefert einen Überblick über die Maßnahmen, die Städte, ländliche Gebiete und Küstenregionen gegen die Folgen von Extremwetter wappnen sollen. Neben Technik und Baumaßnahmen spielen dabei auch oft naturnahe Lösungsansätze eine Rolle. So haben viele Projekte auch positive Nebeneffekte auf die Gesellschaft und dienen außerdem dem Klimaschutz, geht aus dem Artikel hervor.
Gerüstet für eine unsichere Zukunft
Anschließend rückt der bdw-Autor Hartmut Netz in den Fokus, welche Lösungsansätze es für die Folgen des Klimawandels in den Städten gibt. Dort verursachen vor allem die häufigeren Hitzewellen und Starkregen große Probleme. Planer reagieren darauf mit natürlicher Aufrüstung: Sie bepflanzen Dächer und lassen urbane Wälder sprießen, die eine ausgleichende Wirkung entfalten. Um besonders geeignete Pflanzenarten zu identifizieren, werden dazu Gewächse aus aller Welt auf ihre Klimaresilienz geprüft, berichtet Netz im Artikel „Die grüne Stadt von morgen“.
Um Pflanzen geht es auch im dritten Teil des Titelthemas: Die bdw-Autorin Andrea Mertes berichtet über die im Zuge des Klimawandels nötigen Entwicklungshilfen für den Wald. Die grünen Lungen Deutschlands haben in den letzten Jahrzehnten vor allem unter Hitze und Trockenheit stark gelitten. Gegensteuern lässt sich durch eine gesunde Mischbepflanzung, die mehr dürreresistente Baumarten umfasst, sowie durch eine ökologischere Waldwirtschaft. Welche Bäume besonders geeignet sind, untersuchen Wissenschaftler derzeit in Forschungswäldern, berichtet Mertes.
Abgerundet wird das Titelthema „Deutschland klimafest machen“ von einem Interview, das die bdw-Chefredakteurin Andrea Stegemann mit Frank Ewert geführt hat. Darin beantwortet der wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg Fragen zum Thema, was die Klimaanpassung für die Landwirtschaft bedeutet.
Alle Beiträge des Titelthemas finden Sie in der Mai-Ausgabe von bild der wissenschaft, die ab dem 20. April im Handel erhältlich ist.