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Klimawandel mit steinigen Folgen

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Klimawandel mit steinigen Folgen
Amerikanische Forscher machen die Klimaerwärmung mitverantwortlich für die Ausbreitung von Nierensteinerkrankungen. Die Wissenschaftler stützen sich auf mathematische Modelle, die einen direkten Zusammenhang zwischen der Durchschnittstemperatur und dem Auftreten von Nierensteinen herstellen. Grund für den Zusammenhang ist der bei höheren Temperaturen häufiger auftretende Flüssigkeitsmangel ? einer der wichtigsten Risikofaktoren für Nierensteine.

Schon heute bezeichnen Mediziner den warmen Südosten der USA als Nierenstein-Gürtel: In den USA stieg der Anteil der Betroffenen in der Bevölkerung zwischen 1980 und 1994 von 3,6 Prozent auf 5,2 Prozent an. Zeitgleich erhöhte sich die mittlere Jahrestemperatur um 0,5 Grad Celsius. Um die weitere Entwicklung der Krankheit vorhersagen zu können, verknüpften die Wissenschaftler die Rate von Nierensteinerkrankungen in verschiedenen geografischen Zonen mit dem Anstieg der mittleren Jahrestemperaturen. Über mathematische Modelle berechneten die Forscher eine Ausbreitung des Risikogebietes auf die benachbarten nördlichen Bundesstaaten. So sei in einigen Gegenden eine Zunahme der Fälle um 30 Prozent zu erwarten.

Nierensteine sind kleine feste Kristalle, die sich aus unlöslichen Salzen im Urin bilden. Eine Ursache sind zu geringe Urinmengen in Folge von verminderter Flüssigkeitsaufnahme oder zu hohem Flüssigkeitsverlust durch Dehydration. Die Symptome reichen von Blut im Urin über schmerzende Nierenkoliken bis hin zum Nierenversagen. In Mitteleuropa erkranken etwa fünf Prozent aller Menschen an Nierensteinen, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Da die Klimaerwärmung ein weltweit auftretendes Phänomen ist, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Temperaturanstieg auch in anderen geografischen Zonen die Rate an Nierensteinerkrankungen erhöhen wird.

Tom Brikowski (Universität von Texas in Dallas) et al.: PNAS (Bd. 105, S. 9841) ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
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