Nasir Hassan Haji steht bis zur Hüfte im türkisblauen Meer. Sie trägt einen bunten Ganzkörper-Badeanzug, auf dem Kopf ein lila Tuch. Über die Stirn hat sie eine Tauchermaske mit Schnorchel gezogen – es ist Hajis Arbeitskleidung. Die Sonne scheint durch die Wolken und glitzert auf dem Wasser. 100 Meter entfernt schlendern Touristen in Bikini und Badehose über den weißen Sandstrand.
Auch Haji hat über viele Jahre Algen angebaut. „Das Geld hat gereicht für das Essen und die Schulgebühren für meine Kinder“, sagt sie. Dass sie nun als Schwammfarmerin arbeitet, verdankt sie Marinecultures. Die kleine Non-Profit-Organisation mit Hauptsitz in Zürich suchte lange nach neuen und nachhaltigeren Einkommensmöglichkeiten für die Menschen auf Sansibar. „Wir haben ursprünglich an Perlen gedacht“, sagt Christian Vaterlaus, Gründer von Marinecultures. Doch mit einem so hochwertigen Produkt auf dem Markt Fuß zu fassen, wäre für die Frauen schwierig gewesen. „Dann haben wir das Schwammfarming in Mikronesien