Jugendliche aus strengen Elternhäusern sind empfänglicher für Zigarettenwerbung als Heranwachsende, die in eher laxen Verhältnissen groß werden. Die streng erzogenen Schüler lassen sich durch die in der Werbung vermittelten Schlagworte wie Unabhängigkeit, Coolness, Spaß und Spannung deutlich stärker zum Rauchen animieren. Das ist das Ergebnis einer Studie amerikanischer Wissenschaftler, über die das “American Journal of Preventive Medicine” berichtet.
Die Forscher der Universität in San Diego hatten rund 1.600 Heranwachsende im Alter von 12 bis 14 Jahren nach dem Erziehungsstil der Eltern und nach den ihnen bekannten Werbespots und Werbeaktionen für Zigaretten gefragt. Drei Jahre später hatten unter wohlbehüteten Jugendlichen zwar nur halb so viele mit dem Rauchen angefangen wie in der Vergleichsgruppe. Doch waren sie im Verhältnis weitaus häufiger durch Werbeaktionen der Zigarettenindustrie zum Rauchen animiert worden, fanden die Wissenschaftler um John P. Pierce heraus.
Viele Eltern realisierten gar nicht, wie groß die Macht der Werbung auf die Heranwachsenden sein könne, schreiben Pierce und seine Kollegen. Die Wissenschaftler raten den Eltern, mit ihren Kindern über die Wirkung von Werbespots zu sprechen.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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