Kinder allein erziehender Elternteile unternehmen doppelt so häufig Selbstmordversuche, verletzen sich oder werden drogenabhängig. Das ergab eine umfangreiche schwedische Studie. Sie widerspricht damit früheren Untersuchungen, die etwa für Kinder aus geschiedenen Ehen nur vorübergehende gesundheitliche Nachteile fanden.
Das verdoppelte Selbstmord- und Drogenrisiko bleibt auch bestehen, wenn man nur Kinder in ähnlichen sozialen und ökonomischen Verhältnissen vergleicht, schreibt die Studienleiterin Gunilla Ringbäck Weitoft in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins “The Lancet” (Bd. 361, S. 289). Die Forscherin der schwedischen Nationalen Gesundheitsbehörde hat Todesstatistiken und Krankendaten von Kindern aus den neunziger Jahren verglichen. Insgesamt gingen in die Studie Daten von 65.000 Kindern allein erziehender Eltern und 920.000 Kindern aus Haushalten mit zwei Elternteilen ein.
Die Gründe für die Unterschiede in den Lebenswegen der Kinder konnte die Studie nicht klären. Für Ringbäck Weitoft ist jedoch naheliegend, dass allein erziehende Elternteile weniger Zeit und Geld für familiäre Dinge haben und die Kinder daher oftmals problembeladener aufwachsen.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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