Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler mit Computertomografie-Systemen detaillierte 3D-Scans der inneren Anatomie von 26 Fledermausarten hergestellt. Die Tiere gehörten zu elf unterschiedlichen evolutionären Abstammungslinien. Auf den Computertomografie-Bildern entdeckten die Forscher, dass der Stylohyal-Knochen den Kehlkopf mit den Knochen in der Nähe des Trommelfells verbindet. Allerdings war diese Verbindung nur bei den Tieren zu finden, die ihre Echo-Ortung über den Kehlkopf ausübten. Nach Ansicht der Forscher, wird diese spezielle Knochenkonstruktion in Zukunft eine präzisere Systematisierung der Fledermäuse ermöglichen.
“Diese Entdeckung verändert auch die Bewertung fossiler Fledermausfunde”, erklärt Brock Fenton von der Western Ontario Universität. Untersuchungen am ältesten Fledermausfossil (Onychonycteris finneyi) hatten bisher ergeben, dass sich dieses Tier wohl nicht über Echo-Ortung im Raum orientierte. Doch das Fossil verfügt, wie die Tiere, die sich über den Kehlkopf orientieren, über die Verbindung zwischen Kehlkopf und den Knochen am Trommelfell. Schon diese Ur-Fledermaus dürfte sich also mit Echosignalen im Raum bewegt haben. Nach Ansicht der Forscher wird damit auch der alte Streit neu angefacht, ob die Vorfahren der heutigen Fledermäuse zuerst fliegen konnten oder ob sich zuerst ihr Echo-Ortungs-System entwickelte.