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Kampf den Pfunden

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Kampf den Pfunden
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Die Waage zeigt die unangenehme Wahrheit. Bild: sigrid rossmann / pixelio.de
Die bisher umfangreichste Diätstudie überhaupt zeigt: Wer nach einer Abspeck-Kur nicht immer wieder zunehmen oder sein Übergewicht verlieren will, sollte viel eiweißreiche Nahrung essen und stärkehaltige Produkte meiden. Eine optimale Ernährung, um sein Gewicht zu halten beziehungsweise Übergewicht abzubauen, besteht demzufolge beispielsweise aus magerem Fleisch, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten und wenig Produkten, die fast ausschließlich aus Stärke bestehen wie Weißbrot oder Reis. Zu diesem Ergebnis kommt die sogenannte Diogenes-Studie, in der umfassende Daten dazu gesammelt wurden, wie die optimale Zusammensetzung einer Ernährungsweise aussieht, mit der sich Übergewicht bekämpfen lässt.

Die Studie begleitete insgesamt 772 Familien mit 938 erwachsenen Mitgliedern und 827 Kindern aus verschiedenen europäischen Ländern. Für die aktuellen Ergebnisse wurden die Daten einer Untergruppe von 773 übergewichtigen Erwachsenen ausgewertet. Zu Beginn der Studie wurde ihnen eine achtwöchige Diät verordnet, die die Energiezufuhr auf 800 Kilokalorien pro Tag beschränkte. Im Durchschnitt verloren die Probanden dabei elf Kilogramm Körpergewicht. Nach dieser Gewichtsreduktion begann die eigentliche Studie zu den unterschiedlichen Ernährungsweisen. Den Teilnehmern wurde dazu eine von fünf unterschiedlichen fettarmen Diät-Varianten verordnet, die sie über sechs Monate hinweg befolgen sollten.

Bei den unterschiedlichen Diät-Varianten wurde auch der sogenannte Glykämische Index (GI) von Lebensmitteln miteinbezogen. Er gibt in Zahlen deren blutzuckersteigernde Wirkung an. Stärkereiche, also kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die einen schnellen oder hohen Blutzuckeranstieg auslösen, haben einen hohen GI. Nahrungsmittel, nach deren Verzehr sich der Blutzuckerspiegel nur geringfügig erhöht, haben dagegen einen niedrigen GI. So hat Kartoffelpüree einen hohen GI, Vollkornbrot dagegen einen niedrigen. Die fünf unterschiedlichen Diäten im Rahmen der Studie variierten im Eiweißgehalt und im GI.

Die durchschnittliche Gewichtszunahme der Teilnehmer aller Gruppen lag nach den sechs Monaten bei rund 0,5 Kilogramm. Die Einzelergebnisse favorisieren dabei aber klar die Diät-Variante mit einem hohen Eiweißgehalt – 25 Prozent der zugeführten Energie stammte aus Eiweiß – und einem niedrigen GI. Die Gruppe, die sich mit wenig Eiweiß – lediglich13 Prozent der zugeführten Energie – und einem hohen GI ernährt hatte, zeigte dagegen die schlechtesten Ergebnisse. Der Unterschied in der Gewichtszunahme zwischen diesen beiden Gruppen lag bei durchschnittlich knapp zwei Kilogramm. Die Probanden kamen offenbar auch besser mit der eiweißreichen Ernährung zurecht, denn bei diesen Gruppen gab es nur etwa 25 Prozent Abbrecher, während bei den Gruppen mit wenig Eiweiß in der Nahrung 37 Prozent vor Ablauf der sechs Monate mit der Diät aufhörten.

Den Forschern zufolge sind die aktuellen Ergebnisse nicht im Einklang mit europäischen Richtlinien zur optimalen Ernährung im Rahmen einer Diät. Um der Übergewichts-Epidemie Herr zu werden, sei es nun dringend nötig, nachzubessern, betonen sie.

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Thomas Meinert Larsen (Universität Kopenhagen) et al.: New England Journal of Medicine, Onlineausgabe vom 25. November 2010 dapd/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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