Um Waldbrände zuverlässig zu finden, besitzen die Käfer an ihrer Unterseite Rezeptoren, die sehr empfindlich auf Infrarotstrahlung reagieren. Das Funktionsprinzip dieser Sensoren ist eigentlich ganz einfach, jedoch bislang sowohl in der Natur als auch in der Technik völlig unbekannt: Fingerförmige Fortsätze stecken in einer kleinen Kugel aus dem harten Material, aus dem auch der Panzer des Käfers besteht. Trifft nun Infrarotstrahlung der Wellenlänge, die typischerweise bei einem Waldbrand entsteht, auf diese Kügelchen, erwärmt sich das Material und dehnt sich aus. Dabei erzeugt es einen Druck auf den innen liegenden Fortsatz.
Dieses Prinzip haben Schmitz und seine Kollegen nachgebaut. Statt des Panzermaterials verwendeten die Forscher den Kunststoff Polyethylen, der sich ebenfalls bei Erwärmung durch Infrarotstrahlung ausdehnt. Diese Größenänderung messen die Wissenschaftler. “Das Ganze funktioniert schon ziemlich gut”, kommentiert Schmitz den Prototypen. Bislang ist die Empfindlichkeit zwar noch um etwa einen Faktor 100 schlechter als bei handelsüblichen Sensoren, doch Schmitz ist zuversichtlich, dieses Problem in den Griff zu bekommen: “Wir befinden uns mit unserem einfachen Prototypen erst am Anfang dessen, was möglich ist.”