Etwas komplizierter sind die Prozesse in dynamischen Eishöhlen, in denen ein intensiver Austausch der Luftmassen stattfindet, so dass Besucher den Luftzug oft deutlich spüren. „Diese Systeme haben mindestens zwei Eingänge, die sich auf verschiedenen Höhen befinden“, erklärt der Geologe Christoph Spötl von der Universität Innsbruck. Da die Luft im Inneren der Höhle im Winter wärmer ist als die Außenluft, kommt es zum sogenannten Kamineffekt. „Die Höhlenluft steigt im Berginneren auf und entweicht am oberen Eingang, während die kalte Luft von außen durch den tiefer gelegenen Eingang gewissermaßen eingesaugt wird.“ Tritt nun durch Risse und Spalten im Fels Sickerwasser in diesen heruntergekühlten Höhlenteil ein, bilden sich Eisformationen, die das ganze Jahr bestehen bleiben können.
Im Sommer kehrt sich der Luftstrom um: Die Luft im Inneren des Höhlensystems ist nun kälter und schwerer als die warme Außenluft und fließt durch die vereiste Höhle in Richtung des unteren Eingangs. In touristisch