Amerikanischen Forschern ist es gelungen, Hirnzellen aus Knochenmark zu züchten. Bisher funktioniert die entsprechende Technik nur im Tierversuch. Die Forscher hoffen jedoch, mit einem ähnlichen Verfahren Menschen helfen zu können, die durch einen Schlaganfall oder einen Tumor Gehirngewebe verloren haben, berichtet das Cedars-Sinai-Krankenhaus in Los Angeles.
Mediziner diskutieren derzeit über verschiedene Möglichkeiten, verlorengegangenes Hirngewebe zu ersetzen. Allerdings sind die meisten Optionen ethisch oder medizinisch bedenklich. So könnten etwa Nervenzellen aus abgetriebenen Föten transplantiert werden oder dem Gehirn des Patienten Vorläuferzellen entnommen werden, aus denen neue Nervenzellen gezüchtet werden. Bei der Entnahme könnte das Gehirn jedoch erneut in Mitleidenschaft gezogen werden.
Nervenzellen aus Knochenmark zu gewinnen scheint dagegen weder ethisch noch medizinisch problematisch. Allerdings ist bisher noch nicht klar, ob die gezüchteten Nervenzellen im Gehirn tatsächlich normal funktionieren würden. Das soll nun in weiteren Experimenten geklärt werden.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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