Für ihre Studie teilten Collinge und seine Kollegen die 97 teilnehmenden Krebspatienten und ihre Verwandten oder Freunde in zwei Gruppen auf. In der ersten Gruppe zeigten die Wissenschaftler den Freunden und Verwandten einfache Massagegriffe. In den folgenden vier Wochen sollten sie diese dreimal pro Woche oder häufiger mindestens 20 Minuten lang anwenden. Da die Forscher vermuteten, dass der psychologische Effekt der Berührungen eine entscheidende Rolle spielt, trugen sie den Angehörigen und Freunden in der Kontrollgruppe auf, den Krebspatienten ebenso lange und häufig vorzulesen.
Das Ergebnis bestätigte die Theorie der Wissenschaftler: Die Krebspatienten beider Gruppen stellten eine Besserung sowohl körperlicher als auch psychischer Leiden fest. Fürsorge und die gemeinsam verbrachte Zeit sind also schon an und für sich geeignet, die Leiden zu lindern. Die körperliche Nähe, die durch die Massage entsteht, steigert diesen Effekt jedoch noch erheblich: Stress und Angstzustände nahmen in dieser Gruppe durchschnittlich um 44 Prozent ab, Schmerzen wurden um 34 Prozent verringert und Müdigkeit und Erschöpfung um 32 Prozent. Auch Depressionen und Übelkeit gingen um 31 beziehungsweise 29 Prozent zurück.
“Das hat nicht nur für das Wohlbefinden des Patienten Konsequenzen, sondern auch für das seiner Betreuer”, erklärt Collinge. Denn diese fühlen sich oft hilflos und erkranken nicht selten ebenfalls an Depressionen oder anderen psychischen Leiden. Mit Hilfe der Massage könnten sie den Menschen, die sie lieben, nun endlich auch aktiv helfen.