Doch Arjan Palstra und das EELRIC-Team arbeiten an dem Zuchtproblem und sind schon ziemlich weit gekommen. Dabei hat ihre Forschung nicht nur den direkten Artenschutz im Blick, betont der Biologe, denn es gibt noch eine weitere Herausforderung. Aale sind in Teilen Europas, vor allem jedoch in Ostasien begehrte Delikatessen. Die reguläre Fischerei kann die Nachfrage längst nicht mehr bedienen, also wird nachgeholfen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Mast von wild gefangenen Glasaalen in Großanlagen zu einem eigenen Industriezweig entwickelt. „Die Aquakultur ringt aber mit dem Problem, dass sie von einer sehr begrenzten Quelle abhängig ist“, erklärt Palstra. Sollte es gleichwohl gelingen, den Fortpflanzungszyklus zuchttechnisch zu schließen, könnte man die Aalproduktion von der Natur loskoppeln. Die Wildaale wären dann weniger beeinträchtigt und die Bestände könnten sich besser natürlich entwickeln.
Empfindliche Tierchen
EELRICs Labore sind in einem schmucklosen Zweckbau am Rande des Wageninger Campus untergebracht. Lange Gänge mit