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Globaler Wasserbericht: Die Extreme häufen sich

Naturkatastrophen

Globaler Wasserbericht: Die Extreme häufen sich
Dürre
Weltweit häufen sich Dürren, aber auch Überschwemmungen. © Robert Reinecke

Ohne Wasser kein Leben. Doch nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel von der lebensspendenden Ressource kann gefährlich werden. Wie der neueste Weltwasser-Report der Weltorganisation für Meteorologie aufzeigt, kommen beide Extreme – Dürren und Überschwemmungen – immer häufiger vor. Die Studienautoren interpretieren das als „Notsignal“ des Planeten, das auf den voranschreitenden Klimawandel hinweist.

Wasser ist für Menschen und Ökosysteme gleichermaßen überlebenswichtig. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat daher gerade zum dritten Mal den Zustand der globalen Wasserressourcen überprüft und zu diesem Zweck Messdaten aus aller Welt kombiniert, darunter die Grundwasserdaten von 35.500 Brunnen, die Pegelstände von 713 Flüssen und die Speicherkapazitäten verschiedener Seen und Gletscher. Der „State of Global Water Resources 2023” ist damit der umfassendste Bericht darüber, wie es den Wasserressourcen unseres Planeten im letzten Jahr ergangen ist.

Extreme nehmen weiter zu

Die Kernaussage des Berichts: 2023 war ein Jahr der Extreme. Mit einer Durchschnittstemperatur von 1,45 Grad über dem vorindustriellen Niveau war es das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was zu vermehrten Dürren, paradoxerweise aber auch zu mehr Überschwemmungen geführt hat. „Eine wärmere Atmosphäre speichert mehr Feuchtigkeit, was starke Regenfälle begünstigt. Die schnellere Verdunstung und das Austrocknen der Böden verschlimmern wiederum die Dürrebedingungen“, erklärt WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo.

Manche Regionen waren von diesen Wetterextremen besonders stark betroffen. So litten der Süden der USA, Mittelamerika, Argentinien, Uruguay, Peru und Brasilien zum Beispiel unter einer extremen Dürre. In Argentinien führte die Trockenheit sogar zu einem Absinken des Bruttoinlandsprodukts um drei Prozent, während im Amazonas und im Titicacasee die niedrigsten jemals beobachteten Wasserstände erfasst wurden. Andere Regionen wiederum wurden von extremen Niederschlägen geplagt, die vielerorts zu Überschwemmungen führten. In Libyen brachen in Folge einer großen Überschwemmung zum Beispiel zwei Staudämme, was mehr als 11.000 Menschen das Leben kostete.

Kein Ende in Sicht

„Entweder zu trocken oder zu feucht, beides ist nicht gut. Leider ist zu erwarten, dass wir beide Extreme mit weltweit steigenden Temperaturen noch häufiger erleben werden“, erklärt Erdsystemwissenschaftler Robert Reinecke von der Universität Mainz. Saulo ergänzt: „Wasser ist der Kanarienvogel in der Kohlengrube des Klimawandels. Wir erhalten Notsignale in Form von immer extremeren Niederschlägen, Überschwemmungen und Dürren, die Leben, Ökosysteme und Volkswirtschaften schwer belasten.“

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An einigen Orten wurden die Folgen des Klimawandels im letzten Jahr zusätzlich durch das natürliche Wetterphänomen El Niño verstärkt, das alle zwei bis sieben Jahre durch veränderte Luftströmungen über dem tropischen Pazifik entsteht. Bei einem El Niño erwärmt sich das Meer vor Südamerika, was wiederum Wettermuster weltweit durcheinanderwirft. In der Amazonasregion kommt es zum Beispiel zu extremer Trockenheit, während Ostafrika mit enormen Regenmengen zu kämpfen hat. Der El Niño ist zwar inzwischen vorüber, aber der Klimawandel hält an. Daher wird es auch bei den Niederschlagsextremen vorerst keine Entwarnung geben.

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, World Meteorological Organization (WMO); State of Global Water Resources 2023 (PDF)

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