Streng gläubige, praktizierende Katholiken neigen zu Zwangsneurosen, sagen italienische Forscher. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin “New Scientist” in seiner Ausgabe vom 1. Juni.
Die Wissenschaftler um Claudio Sica von der Universtiät Parma hatten Nonnen und Priester, gläubige Laien und Menschen ohne praktizierten Glauben nach möglichen Symptomen von Zwangsstörungen befragt. Dazu gehören beispielsweise der Zwang, sich ständig die Hände zu waschen oder laufend zu kontrollieren, ob Türschlösser abgeschlossen sind. Die streng Gläubigen unter den Befragten zeigten dabei deutlich häufiger Anzeichen einer Zwangsneurose.
Über die Gründe dieses Zusammenhangs können die Forscher nur spekulieren: Menschen, die sich strengen moralischen Grundsätzen unterordnen, tendierten vermutlich auch dazu, sich selbst auferlegten Zwängen zu unterwerfen. Genetische Ursachen spielten bei der Ausbildung von Zwangsneurosen jedoch auch eine Rolle.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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