Beim Stroop-Test wurden den Probanden zuerst verschiedenfarbige Schachteln gezeigt und die Patienten mussten die jeweiligen Farben benennen. Anschließend sollten die Patienten die Namen von Farben lesen, die aber jeweils in einer anderen Farbe geschrieben waren, also zum Beispiel das in Rot geschriebene Wort “grün”. Nachher musste jeweils die Farbe genannt werden, mit welcher der Name der Farbe geschrieben war. Die Patienten, die Ginkgo-Präparate eingenommen hatten, waren bei diesen Tests durchschnittlich vier Sekunden schneller als diejenigen Probanden, die nur ein Placebo erhalten hatten. Diese Differenz sei vergleichbar mit dem Leistungsunterschied zwischen 30- bis 39-Jährigen und 50- bis 59-Jährigen, sagen die Forscher.
Ginkgo wirkte vor allem bei MS-Patienten, die im Stroop-Test bestimmte Probleme zeigten. Diese Patientengruppe wollen die Forscher deshalb weiter untersuchen. Zudem sollen die Tests auch noch mit höheren Medikamentendosen durchgeführt werden. Bevor Ginkgo zur Behandlung der Multiplen Sklerose eingesetzt werden kann, müssen außerdem die Sicherheit und Effizienz dieses Wirkstoffs bei MS-Patienten noch in weitaus größeren klinischen Studien getestet werden.
Jesus Lovera ( Oregon Health & Science University, Portland) et al: Beitrag beim Jahrestreffen der Amerikanischen Akademie für Neurologie, Miami Beach