Ein körpereigenes Protein kann offenbar die Streuung von Prostatakrebs verzögern. Eine Aktivierung des zugehörigen Gens würde den Krebs zwar nicht besiegen, könnte ihn aber möglicherweise entschärfen, berichten amerikanische Forscher im Fachblatt Journal of the National Cancer Institute (Bd. 95, S. 878).
Lebensgefährlich wird Prostatakrebs erst dann, wenn er im Körper Metastasen bildet und dadurch nicht mehr eingedämmt werden kann. Forscher der Universität Michigan in Ann Arbor fanden nun, dass die Bildung von Metastasen wahrscheinlicher ist, wenn das kranke Gewebe nur wenig von dem Protein “RKIP” herstellt. Tierversuche ergaben überdies, dass die künstlich angekurbelte Synthese des Proteins die Streurate des Krebses verringert.
Damit sind der Forschung insgesamt dreizehn Substanzen bekannt, die Einfluss auf die Bildung von Metastasen bei Krebs haben. Sie alle bilden Ziele für neue Medikamente, schreibt das Magazin in einem Kommentar.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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