Gentechnisch veränderte Tabak- und Kartoffelpflanzen, die Eiweiße der Spinnenfäden produzieren, sollen bald den Grundstoff für High-Tech-Gewebe liefern. Forschern des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (Sachsen-Anhalt) haben Gene für die Eiweiße, aus denen Spinnfäden bestehen, auf diese Pflanzen übertragen. Das berichtete die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) am Donnerstag in Bonn. Spinnennetze sind sowohl fest als auch elastisch, so dass sie schon lange als Vorbild für Techniker dienen.
Den Forschern um Udo Conrad ist es laut WGL bereits gelungen, die Proteine mit einem speziellen Verfahren zu gewinnen und zu reinigen. Das Gewebe könne in der Medizin etwa als Wundverband genutzt werde. In Zusammenarbeit mit dem Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoffforschung in Rudolstadt gebe es bereits erste Webversuche für Textilien.
dpa