Sport in den ersten Schwangerschaftswochen erhöht das Risiko für eine Fehlgeburt. Mit Fortschreiten der Schwangerschaft wird körperliche Belastung jedoch zunehmend ungefährlich. So interpretieren dänische Wissenschaftler eine Studie, in der sie knapp 93.000 schwangere Frauen zu ihren Sportgewohnheiten befragten. Besonders gefährlich sind demnach Ballsportarten, Jogging oder Tennis. Schwimmen dagegen senkte das Risiko für eine Fehlgeburt.
Die Wissenschaftler unterschieden bei der Auswertung ihrer Daten nicht nur zwischen den einzelnen Sportarten, sondern berücksichtigten auch, wie häufig in der Woche die Befragten Sport trieben. Während Frauen, die sich wöchentlich bis zu einer Viertelstunde körperlich belasteten, kein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt aufwiesen, stieg mit zunehmender Dauer die Gefahr an: Wer um die vier Stunden pro Woche joggte oder Tennis spielte, hatte ein vierfach erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt, bei Sportarten wie Aerobic oder Walking war das Risiko immerhin verdoppelt. Wer die gleiche Zeit im Schwimmbad verbrachte, senkte dagegen das Risiko leicht, erklären die Forscher. Das gelte allerdings nur für die ersten 18 Schwangerschaftswochen, für spätere Zeitpunkte konnten die Forscher kein erhöhtes Risiko mehr feststellen.
Zwar gebe ihre Studie keinen Aufschluss darüber, warum Sport womöglich eine Fehlgeburt auslösen kann, erklären die Forscher. Da aber besonders Ballsportarten oder Tennis das Risiko erhöhten, liege es wahrscheinlich an den Stößen, denen der Körper während dieser Sportarten ausgesetzt ist. Allerdings sei es noch zu früh, um aus ihrer Studie allgemeine Schlüsse für das Verhalten Schwangerer zu ziehen, sagen die Wissenschaftler. Da Sport auch viele positive Auswirkungen habe, müssten ihre Ergebnisse erst noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.
Mette Madsen (National Institute of Public Health in Kopenhagen) et al.: BJOG, DOI: 10.1111/j.1471-0528.2007.01496.x ddp/wissenschaft.de ? Anja Basters