Das Forscherteam um Nishikawa untersuchte die inneren Funktionen der Zunge, um dem Mechanismus auf den Grund zu gehen. Theoretisch gibt es drei Möglichkeiten, wie das Tier die gezielte Bewegung schafft: Der Kiefer könnte beim Öffnen des Mauls durch Muskelkraft verbogen werden, so dass die Zunge auf eine Seite geschleudert wird. Oder ein Muskel auf einer Seite der Zunge könnte sie in seine Richtung ziehen. Außerdem wäre es möglich, dass das Tier seine Zunge hydrostatisch kontrolliert. Dabei verändern Muskeln den Flüssigkeitsdruck in der Zunge.
Die Biologen manipulierten in ihren Versuchen verschiedene Mechanismen, die den jeweiligen Kontrollmöglichkeiten zugrunde liegen müssten. Mit einer Hochgeschwindigkeitskamera beobachteten sie dann die Zielgenauigkeit der Frösche, wenn sie ihnen Leckerbissen an unterschiedlichen Positionen anboten. Die Tiere steuern ihre Zunge über einen hydrostatischen Mechanismus, ergaben die Versuche. Daher untersuchten die Forscher die genauen Muskelstrukturen in der Zunge. Sie fanden, dass eine Reihe senkrecht angeordneter Muskeln in Verbindung mit dem umliegenden Bindegewebe den hydrostatischen Druck erzeugt, der die Zunge in eine bestimmte Richtung schiebt.