Anzeige
1 Monat GRATIS testen. Danach zum Jubiläumspreis weiterlesen.
Startseite »

Frauen beherrschen den Markt

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Frauen beherrschen den Markt
la_boqueria.jpg
Entgegen aller Vorurteile können sich Männer nicht grundsätzlich besser orientieren als Frauen. Wenn es um den Standort von Obst und Gemüse auf einem großen Wochenmarkt geht, haben Frauen klare Vorteile. Bild: Dungodung, wikipedia.org
Da Frauen in der Steinzeit für das Sammeln von Wildpflanzen zuständig waren, können sie Obst und Gemüse auch beim Einkaufen besser wiederfinden. Das schließen amerikanische Forscher aus Untersuchungen auf einem großen Wochenmarkt. Obwohl Männer meist einen besseren Orientierungssinn haben, konnten sich die beobachteten Frauen häufiger an die Position von bestimmten Lebensmitteln erinnern als die männlichen Versuchsteilnehmer.

Die Forscher baten 86 Wochenmarktbesucher, sechs Verkaufsstände in einer bestimmten Reihenfolge aufzusuchen. An jedem Stand durften sie ein bestimmtes pflanzliches Lebensmittel probieren und bewerten. Erst anschließend erfuhren sie, dass die Forscher bei den Versuchen das räumliche Orientierungsvermögen testen wollten: Die Freiwilligen sollten von der Mitte der Markthalle aus bestimmen, wo sie welches Nahrungsmittel probiert hatten. Die gut vierzig Frauen schnitten dabei besser ab als die Männer ? und zwar unabhängig davon, wie gut sich die einzelnen Teilnehmer bereits auf dem Markt auskannten.

Bei früheren Orientierungsversuchen mit anderen Dingen als Lebensmitteln hatten bislang meist Männer besser abgeschnitten. Die nun veröffentlichten Ergebnisse lassen deshalb vermuten, dass das räumliche Gedächtnis auch von der Art der Orientierungspunkte abhängt, so die Forscher. Obst, Gemüse und andere Saisonware aktivierten bei Frauen das räumliche Gedächtnis.

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen haben sich vermutlich im Laufe der Evolution entwickelt. In der Zeit der Jäger und Sammler mussten die Männer in der Lage sein, einem Tier über weite Strecken zu folgen und anschließend mit der Beute den Weg zurückzufinden. Für Frauen war es hingegen von Vorteil, wenn sie sich die Lage von Nahrungsquellen wie Bäumen oder Beerensträuchern merken konnten.

Als weiteren Beleg für diese Hypothese werten die Forscher die Tatsache, dass bei ihrer Studie die Orientierungsfähigkeit der Teilnehmer auch von der Qualität der Nahrungsmittel abhing. Je mehr Kalorien ein Lebensmittel enthielt, desto besser konnten sich die Freiwilligen erinnern, wo sie es probiert hatten. Dieser Effekt zeigte sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Anzeige
Joshua New (Yale-Universität, New Haven) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Veröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2007.0826 ddp/wissenschaft.de ? Larissa Kessner
Anzeige
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Youtube Music
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

ankli|cken  〈V. t.; hat; IT〉 auf dem Computerbildschirm mit dem Cursor durch Betätigen der Maustaste markieren, auswählen od. einen Link öffnen

♦ In|frak|ti|on  〈f. 20; Med.〉 unvollständiger Knochenbruch, bei dem der Knochen nicht durchgebrochen, sondern nur angebrochen ist; →a. Fraktur … mehr

Am|pere|stun|de  〈[ampr–] f. 19; El.; Zeichen: Ah〉 die elektr. Ladung, die transportiert wird, wenn ein Strom von einem Ampere eine Stunde lang fließt, entspricht 3600 Amperesekunden

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige