Paul Rozin von der Penn-State-Universität in Philadelphia und seine Pariser Kollegen verglichen die Portionsgrößen in verschiedenen Restaurants in Paris und Philadelphia, darunter auch Fast-Food-Ketten, Pizzerien und Chinarestaurants. Im Durchschnitt bekamen die amerikanischen Restaurantgäste 25 Prozent mehr auf den Teller, in Chinarestaurants sogar 72 Prozent. Diese Vorliebe für größere Mengen erstreckte sich jedoch nicht nur auf Restaurants. Auch in Supermärkten sind vergleichbare oder sogar gleiche Artikel in Amerika größer oder schwerer. So sind Schokoriegel der gleichen Marke in den USA 41 Prozent schwerer als in Frankreich, Limonaden und Hot-Dogs etwa 60 Prozent größer und Joghurts werden in 82 Prozent größeren Kartons angeboten.
Auch empfehlen amerikanische Kochbücher mehr Zutaten für die gleiche Personenzahl. Selbst Restaurantführer spiegeln den Unterschied wider: In der amerikanischen Ausgabe des “Zagat Restaurantführers 2000” wird dreimal so häufig die Größe der Portionen hervorgehoben wie in der französischen Edition. Die Studie zeige, dass nicht nur persönliche Willensstärke das Essverhalten beeinflusse, sondern auch die Umwelt eine wichtige Rolle spiele, sagt Studienleiter Rozin. Da Menschen dazu tendierten, alles zu konsumieren, was ihnen vorgesetzt wird, würden Amerikaner wahrscheinlich bei kleineren Portionen weniger essen ? und sich genauso satt fühlen.