Was geschieht im Inneren eines Baumstamms? Diese Frage verfolgten Wissenschaftler um Jörg Fromm von der Technischen Universität München mit einer originellen Methode, die sie aus der Medizin geborgt hatten. Sie untersuchten einen Baumstamm mittels Computer-Tomographie und fanden heraus, wo im Stamm das Wasser fließt.
Bislang war die Auflösung der Computer-Tomographie nicht hoch genug, um das Wasser in einem Baumstamm zu lokalisieren. Fromm und seine Kollegen umgingen das Problem, indem sie zwei Aufnahmen machten: die erste von einer frischen Scheibe aus dem Stamm, die zweite, nachdem die Scheibe getrocknet war. Der Vergleich der zwei Aufnahmen ergab dann, wo im Stamm das Wasser fließt. Die Auflösung der neuartigen Methode beträgt etwa einen zehntel Kubikmillimeter.
Der Vergleich der zwei Aufnahmen ergab, dass Wasser in den äußeren acht Ringen einer Eiche vorhanden war. Somit ist anzunehmen, dass es auch in allen acht Ringen transportiert wird. Der gängigen Theorie zufolge sind dagegen nur die äußersten zwei Ringe für die Wasserbeförderung verantwortlich. Die Forscher verfolgen ihre Beobachtung nun an weiteren Baumarten.
Adam Bostanci
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