Bisher sind Mediziner vom Gegenteil ausgegangen, da frühere Studien ergeben hatten, dass das individuelle Risiko für Prostatakrebs durch häufigen Geschlechtsverkehr um bis zu vierzig Prozent ansteigt. Giles und seine Kollegen vermuten jedoch, dass Belastungen der Prostata durch Infektionen während des Verkehrs der Grund für diesen Anstieg sind. Bei Masturbation besteht diese Gefahr jedoch nicht.
Über die genaue Ursache der schützenden Wirkung von Selbstbefriedigung können Giles und seine Kollegen jedoch nur Vermutungen anstellen. So wäre möglich, dass mit dem Ejakulat auch krebserregende Verbindungen den Körper verlassen. Die Prostata reichert Stoffe aus dem Blut an, um das Ejakulat mit einer hinreichenden Menge an Kalium, Zink und Zitronensäure zu versehen. Dadurch sammeln sich in der Drüse möglicherweise auch zellschädigende Stoffe, deren Konzentration durch eine Selbstbefriedigung verringert werden.