Wie Elefantenbullen die weiblichen Sexuallockstoffe aufnehmen und in Wallung geraten und warum sie nach geglückter Paarung auch wieder vom Weibchen ablassen, haben nun amerikanische Forscher an asiatischen Elefanten herausgefunden. Ihre Untersuchungen schildern sie in der Fachzeitschrift Biochemistry (Bd. 41, S. 11786).
Die Paarung von Elefanten spielt sich im Allgemeinen so ab: Zunächst schnüffeln die Männchen mit ihrem Rüssel am Urin des Weibchens. Dann steckt der Bulle seinen Rüssel mit einer kleinen Menge des Urins in sein Maul. Am Gaumendach liegt das so genannte Vomeronasal-Organ, mit dem er prüft, ob sich Sexuallockstoffe, so genannte Pheromone, im Urin des Weibchens befinden. In diesem Fall ist die Elefantendame bereit zur Begattung ? der Bulle gerät in Wallung und besteigt das Weibchen.
Die Biochemiker um Glenn Prestwich von der University of Utha haben nun den genauen Wirkungsmechanismus dieses Pheromons entschlüsselt: Der Sexuallockstoff selbst bindet an ein spezielles Eiweiß im Schleim des Elefantenrüssels. Dieses duftbindende Protein sorgt zunächst dafür, dass der Bulle mehr Duftteilchen wahrnimmt und mit der Paarung beginnt. Doch nach erfolgreicher Begattung wirkt das Protein wie eine Putzkolonne: Es entsorgt überschüssige Duftstoffe, und der Bulle ? nicht länger stimuliert ? lässt von der Elefantenkuh wieder ab.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff
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