Malaria verbreitet sich im Körper, indem die Parasiten in rote Blutkörperchen eindringen und sich dort stark vermehren, bevor sie sich auf den Weg zu neuen Blutkörperchen machen. “Bisher war kaum bekannt, wie die Parasiten aus den Zellen herauskommen”, sagt Daniel E. Goldberg, Medizinprofessor und Molekularbiologe an der Washington University School of Medicine. Sein Team betrachtete den Ablauf der Infektion quasi in Zeitlupe, indem die Forscher den Prozess mit Inhibitoren verlangsamten. Dabei entdeckten sie, dass die Erreger die roten Blutkörperchen nach der Vermehrung in zwei Schritten verlassen: “Zuerst verlassen sie die Zelle in einem Beutel, den sie gebildet haben”, erklärt Goldberg, “dann platzt der Sack plötzlich und setzt die Parasiten frei.”
Die Forscher vermuteten, dass zersetzende Enzyme, so genannte Proteasen, den Parasiten den Weg aus dem Sack bahnen. Deshalb untersuchen sie die Wirkung der Protease-hemmenden Substanz E64. Diese verhinderte in Zellkulturen tatsächlich, dass der mit Parasiten gefüllte Beutel aufplatzte, berichten die Forscher im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences. Entfernte man die Substanz hingegen, so gelangten die Malaria-Erreger wieder aus dem Beutel und infizierten weitere Zellen.
Überreste der Beutel in infizierten Blutproben hatte man bereits in früheren Studien entdeckt, sagte Goldberg, jedoch habe man ihre Bedeutung nicht erkannt. Jährlich infizieren sich weltweit 300 bis 500 Millionen Menschen mit Malaria, 2 Millionen Kinder sterben jedes Jahr daran.