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Forscher entdecken natürlichen HIV-Blocker

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Forscher entdecken natürlichen HIV-Blocker
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Das Eiweißfragment VIRIP blockiert ein Protein in der Hülle des HI-Virus und kann somit den Verlauf einer HIV-Infektion beeinflussen. Grafik: Los Alamos National Laboratory, Wikipedia
Deutsche Wissenschaftler haben im menschlichen Blut einen natürlichen HIV-Blocker entdeckt. Das Eiweißfragment wirkt mithilfe eines anderen Mechanismus als bisher bekannte Hemmstoffe und kann eine Reihe von verschiedenen HIV-Varianten abwehren ? auch solche, die gegen bisherige antivirale Wirkstoffe resistent sind. So könnten neue, noch wirksamere Medikamente gegen die Immunschwächekrankheit Aids entwickelt werden, hoffen die Forscher.

Eine Vielzahl von Blutbestandteilen steht im Verdacht, den Verlauf einer HIV-Infektion und damit auch den Zeitpunkt des Aids-Ausbruchs beeinflussen zu können. Bisher wussten die Wissenschaftler jedoch nicht, welche Moleküle genau beteiligt sind. Frank Kirchhoff von der Universität Ulm und seine Kollegen untersuchten nun mehr als 10.000 Liter Blut und identifizierten dabei ein kleines Eiweißfragment namens Virus-Inhibitor-Peptid (VIRIP) als wirksamste Komponente. VIRIP blockiert ein Protein der HI-Virushülle, das für das Eindringen des Erregers in die Immunzellen des Menschen benötigt wird, und wirkt zumindest im Labor gegen verschiedene HIV-Stämme. Zudem erhöhe sich die Effizienz des Virusblockers um das Hundertfache, wenn nur einige wenige Bausteine des Peptids verändert werden, so die Forscher.

Bisher konnten die Forscher die Wirkung von VIRIP zwar lediglich im Labor nachweisen. Sie sind jedoch zuversichtlich, dass veränderte Varianten des Virusblockers die Vermehrung von HIV auch bei infizierten Menschen effektiv eindämmen können. Bisher werden etwa zwanzig verschiedene Medikamente gegen Aids eingesetzt. Jedoch zeigen sich immer mehr HIV-Stämme gegen diese resistent, und es tauchen zunehmend sogar multiresistente Virenstämme auf. Kirchhoff und seine Kollegen sehen in dem Mechanismus des VIRIP deshalb einen entscheidenden Ansatz bei der Entwicklung neuer Medikamente, bei denen solche Resistenzen nicht auftreten.

Jan Münch (Universität Ulm) et al.: Cell, Bd. 129, S. 263 ddp/wissenschaft.de ? Claudia Hilbert
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