Nach sechs bis acht Durchgängen schien ein Parcours den Fischen vertraut zu sein. Eine Veränderung des Aufbaus führte zu einer deutlichen Verunsicherung der Höhlensalmer. Das schloss die Wissenschaftlerin aus einer gesteigerten und ungleichmäßigeren Schwimmgeschwindigkeit der Tiere. Allein eine Veränderung der Reihenfolge reichte aus, um die typischen Zeichen von Desorientierung zu beobachten.
Blinde Höhlensalmler sind in der Lage, regelmäßig besuchte Umgebungen abzuspeichern, interpretierte Burt de Perera die Ergebnisse. Dabei scheinen die Tiere die Reihenfolge einzelner Landmarken zu lernen, so dass sie sich schon nach kurzer Zeit auch in neuen Umgebungen sicher fortbewegen können, erklärt die Wissenschaftlerin.
Die Blinden Höhlensalmler nehmen ihre nähere Umgebung mithilfe des so genannten Seitenlinienorgans war. Das sind Zellen, die seitlich entlang der Mittellinie der Fischkörper liegen und Druckänderungen wahrnehmen können. Die Tiere erzeugen beim Schwimmen Wellen. Treffen diese auf ein Hindernis, wird dadurch eine Art Rückstoß erzeugt, den die Fische über die Zellen des Seitenlinienorgans wahrnehmen können. In unbekannten Umgebungen erhöhen die Höhlensalmler ihre Schwimmgeschwindigkeit und ändern häufiger die Schwimmrichtung. Dadurch erzeugen sie stärkere Wellen und können so Hindernisse früher wahrnehmen.