Wahrscheinlich änderten sich die Fressgewohnheiten der Koala-Ahnen, als die australische Kontinentalplatte weiter in den Norden driftete und sich die Regenwälder aufgrund eines trockeneren Klimas zurückbildeten. Dann hat sich wohl die Eukalyptuspflanze stärker verbreitet, und der Koala spezialisierte sich auf diese Nahrung. Für die meisten Tiere sind diese Pflanzen giftig, und auch die Koalas fressen am liebsten die alten Blätter, denn sie enthalten weniger toxische Stoffe als frische Triebe. Um diese kargen und zähen Pflanzen fressen zu können, mussten die Baumbewohner sich jedoch eine spezielle Kautechnik aneignen und einen bestimmten Verdauungsmechanismus entwickeln.
Analysen des Gehörs der Tiere zeigten, dass die männlichen Urahnen der Koalas bereits das gleiche Gebrüll von sich gaben wie ihre Nachfahren. Die Beuteltiere machen durch die tiefen Laute in der Paarungszeit auf sich aufmerksam und markieren ihr Revier. Die Urzeittiere und der moderne Koala verfügen über eine große Paukenblase, ein Teil des Mittelohrs, mit dem sie besonders tiefe Töne und Geräusche aus weiter Distanz gut hören können. Dieses Gehör sei ein Indiz dafür, dass sich die Koala-Ahnen bereits auf große Entfernungen verständigten und wohl auch sesshaft waren. Das Gebiss der Tiere hat sich im Verlauf von einigen Millionen Jahren verändert, ohne jedoch den ausgeklügelten Hörapparat zu beeinflussen. Zudem haben diese beiden Entwicklungen zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden, was sehr ungewöhnlich sei, berichten die Forscher.