In der Studie stellten die Forscher den Testpersonen zwei kognitive Aufgaben, die in der experimentellen Psychologie häufig verwandt werden: Objekterkennung und mentale Rotation. Bei der Objekterkennung mussten die Versuchsteilnehmer zwei komplexe Gegenstände vergleichen und entscheiden, ob diese identisch sind. Im Falle der “mentalen Rotation” wurden den Testpersonen zwei ähnliche Gegenstände aus verschiedenen Perspektiven präsentiert. Diese mussten sie in Gedanken drehen und wenden, bis sie beurteilen konnten, ob die Gegenstände identisch oder Spiegelbilder sind. Die auf einem Monitor dargestellten Gegenstände bestanden aus mehreren mit einander verknüpften, kleinen Würfeln.
Während die Versuchsteilnehmer sich ihren Aufgaben widmeten, beobachteten die Forscher die aktiven Hirnareale mittels fMRI. Diese Technik visualisiert aktive Bereiche des Gehirns durch Farben. Die Objekterkennung spielt sich demnach überwiegend in den so genannten ventralen Pfaden ab ? in den Schläfenlappen und der Sehrinde (Hinterhauptslappen). Wogegen die mentale Rotation vorrangig die so genannten dorsalen Pfade aktivierte, welche vom Scheitellappen bis zur Sehrinde reichen.