Für die Bewirtschaftung ihres Grünlands setzen die meisten Csángós noch immer auf ein ausgeklügeltes, überliefertes Managementsystem. Die Bauern verfolgen eine langfristige Strategie zur Optimierung von Erträgen, Futterqualität und Angebot an Heilpflanzen, wobei die Biodiversität eine zentrale Rolle spielt. Artenreiche Heuwiesen werden nicht nur wegen ihres Angebots an Heilpflanzen geschätzt; sie liefern laut traditionellem Wissen vor allem besseres Winterfutter. Ein hoher Anteil an verschiedenen Kräutern im Heu soll dafür sorgen, dass die Kühe fetthaltigere Milch geben – eine Annahme, die wissenschaftlich allerdings noch nicht belegt ist. Bergwiesen bekommen keinen Dünger, denn zu viele Nährstoffe lassen den Kräuterreichtum schwinden. Allerdings werden nicht alle Flächen so extensiv bewirtschaftet. Die Csángós unterteilen ihr Grünland in „innere“, sprich dorfnahe, und „äußere“ Wiesen, die weiter entfernt, meist in den Bergen, liegen. Die inneren Wiesen düngen die Bauern alle zwei, drei Jahren mit Stallmist, erklärt Molnárs Kollege Dániel Babai vom HUN-REN Zentrum für Kulturwissenschaften. Das erhöhe
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Europas heimliche SchatzkammernTeilen: