Die Ergebnisse lieferten den Psychologen zwei Erkenntnisse: Zum einen schauten alle Probanden als erstes auf einen Punkt etwas links von der Nase und dann direkt etwas nach rechts, ziemlich genau auf die Nasenmitte. Zum anderen erkannten die Teilnehmer dann die meisten Gesichter wieder, wenn ihnen genau zwei Fixierungspunkte zugestanden worden waren. Entscheidend für die Gesichtserkennung ist es laut den Forschern demnach, die Nase von zwei verschiedenen Positionen aus zu fixieren ? die erste für das möglichst vollständige Erfassen der Gesichtszüge und die zweite für zusätzliche Informationen aus einer etwas anderen Perspektive.
Interessant finden sie den Linksdrall ihrer Testpersonen. Dafür gebe es mehrere mögliche Erklärungen. So könnte es sich um ein erlerntes Verhalten handeln, da alle Probanden mit der englischen Sprache aufgewachsen und daher gewohnt waren, von links nach rechts zu schauen. Alternativ könnte die Tendenz jedoch auch die Asymmetrie des Gehirns widerspiegeln: Früheren Studien zufolge ist es hauptsächlich die rechte Gehirnhälfte, die für die Gesichtserkennung verantwortlich ist ? und diese kontrolliert die linke Körperseite. Es sei jedoch auch möglich, dass der Linksdrall auf eine biologische Besonderheit zurückgeht und die linke Gesichtsseite eines Menschen tatsächlich mehr Informationen vermittelt als die rechte. Dafür spreche beispielsweise, dass ein Gesicht aus zwei linken Hälften dem Original mehr ähnele als eines aus zwei rechten Hälften.