Um Fressfeinden zu entgehen und ihren Lebensraum zu verteidigen, sind die Nager auf kooperatives Verhalten angewiesen. Ein Einzeltier, das mit einem Alarmruf andere vor einem Kojoten warnt, nützt der Gruppe, gefährdet sich dabei aber selbst. Beobachtungen haben ergeben, dass ein solcher Alarm eher ausgestoßen wird, wenn er engen Verwandten, also Trägern des eigenen Erbguts, nützt.
Um zu klären, woran die Tiere ihre Verwandten erkennen, sammelte Mateo Proben aus ihren Duftdrüsen. Diese platzierte sie an verschiedenen Höhleneingängen und beobachtete die Reaktion der Erdhörnchen. Beim Geruch eines eng verwandten Tieres beschränkten sie sich auf ein kurzes Schnuppern. Je geringer die Verwandtschaft zum Duftspender, desto länger dauerte der Riechtest. “Die Empfindlichkeit ihres Geruchsapparats ist erstaunlich”, sagt Mateo.
Die große Präzision, mit der die Nager eine verwandtschaftliche Beziehung erkennen, lässt eine weitere Bedeutung dieser Fähigkeit vermuten, so die Wissenschaftlerin. Der Geruchstests könnte nämlich auch dazu dienen, eine Paarung zwischen eng verwandten Tieren und die negativen Folgen von Inzucht zu verhindern. Der Nachweis dafür steht allerdings noch aus.