Die schädlichen Auswirkungen des Zigarettenrauchens auf die Blutgefäße sind reversibel: Wie irische Forscher bei Bluthochdruckpatienten gezeigt haben, nimmt die bei Rauchern verminderte Elastizität der Arterien nach mehrjähriger Tabakabstinenz wieder zu. Die Schlagadern ehemaliger Raucher sind zehn Jahre nach der Entwöhnung so elastisch wie jene von Nichtrauchern.
Jatoi und seine Kollegen maßen die Elastizität der Arterien von über fünfhundert Patienten mit hohem Blutdruck und werteten die Rauchergewohnheiten der Studienteilnehmer aus. Kein Teilnehmer war zuvor medikamentös gegen den Bluthochdruck behandelt worden. Das Ergebnis: Die Arterien der Raucher und derjenigen Patienten, die bis vor weniger als einem Jahr noch rauchten, waren gegenüber jenen der Nichtraucher deutlich weniger elastisch. Doch je länger die Ex-Raucher ohne Zigaretten lebten, desto weniger waren ihre Gefäße versteift, lautet die gute Nachricht der Forscher. Nach zehn Jahren konnten die Wissenschaftler keinen Unterschied mehr feststellen.
Die Wände der großen, herznahen Schlagadern sind bei jungen und gesunden Menschen elastisch. Tabakgenuss und Passivrauchen führen jedoch zu einer Abnahme dieser Elastizität, wodurch sich die Arterien weniger ausdehnen können, wenn das Blut vom Herz stoßweise durch sie gepumpt wird. Als Folge dieser arteriellen Steifigkeit nimmt der Widerstand der Blutgefäße zu, und der Blutdruck steigt.
Rauchen ist somit nicht nur ein bedeutender Risikofaktor für Lungenkrankheiten und -krebs, sondern auch für Herz-Kreislauferkrankungen. Unter anderem wegen der positiven Auswirkungen auf die Gefäßwände sei Tabakentwöhnung ein wichtiger Schritt zu erhöhter Lebensqualität, sagen die Froscher. Je früher Raucher von ihrer Sucht abließen, desto besser.
Noor Jatoi (St. James-Krankenhaus, Dublin) et al.: Hypertension, Bd. 49 ddp/wissenschaft.de ? Fabio Bergamin