Die Industrie, so Leonard, sei nach wie vor in einer chemiegläubigen Denke behaftet, die aus den 50er Jahren stammt, und treibt dabei mit den Verbrauchern ein gefährliches Spiel: Der Kosmetikkonzern Estée Lauder zum Beispiel verkaufe ein Produkt, das Brustkrebs vorbeugen soll – enthalte aber Stoffe, die selbst als krebserregend gelten. Oder das Shampoo “Herbal Essences” von Procter&Gamble, das zweitmeistverkaufte Haarwaschmittel in den USA: Es enthalte trotz des natürlich anmutenden Namens und Etiketts Stoffe aus der Petrochemie, also: Erdöl. Begriffe wie “natürlich”, “organisch” oder “pflanzlich” sind in den USA nicht geschützt und können also in der Werbung die pure Natur vorgaukeln, wo keine ist.
Und das Schlimme an alledem: Es gibt keine Gesetze, die so etwas verbieten. Über 80 Prozent der Zutaten in Kosmetik sind nicht auf mögliche gesundheitsschädliche Wirkung geprüft worden (diesbezüglich sind die USA noch rückständiger als die EU, wo die neue Chemikalienverordnung REACH zumindest etwas Besserung verspricht). Vielmehr bestimme die Kosmetikindustrie in den USA mehr oder weniger selbst, welche Produkte zugelassen werden und welche nicht.
Der Film soll nicht nur aufklären, sondern auch um Unterstützung für eine neue Gesetzesinitiative in den USA werben: Drei demokratische Abgeordnete haben den “Safe Cosmetics Act” eingebracht, der ähnlich wie REACH in Europa für mehr Sicherheit sorgen soll.
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