Eine Komödie im Fernsehen oder Kino verbessert deutlich messbar die Durchblutung. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Tests mit zwanzig Freiwilligen gezeigt, denen sie Filme wie “Kingpin” oder “Verrückt nach Mary” mit Ben Stiller und Cameron Diaz zeigten. Tragische Szenen wie im Spielberg-Film “Der Soldat James Ryan” wirkten sich hingegen negativ auf den Blutfluss aus.
Die Wissenschaftler wählten für ihre Studie zwanzig gesunde Probanden aus, die sich einen Tag vor dem Film weder sportlich betätigen noch Alkohol trinken durften. Kurz vor der Vorführung maßen die Forscher den Blutfluss in der Oberarm-Arterie. Diese versorgt den ganzen Arm mit Blut und eignet sich daher gut für Referenzmessungen von Veränderungen des Blutflusses im ganzen Körper oder auch in Organen wie beispielsweise dem Herzen. Nach den Filmszenen wiederholten die Forscher die Messungen.
Bei 19 der 20 Probanden hatte sich nach den lustigen Filmszenen der Blutfluss verbessert, ergab die Auswertung. Hingegen verschlechterte sich bei 14 Probanden die Durchblutung nach den schockierenden Filmszenen. Insgesamt unterschied sich der Blutfluss zwischen den lustigen und den schockierenden Filmszenen um rund 50 Prozent, fanden die Wissenschaftler heraus.
Wie die positive Wirkung des Lachens und der negative Effekt durch die belastenden Filmszenen auf den Blutfluss zustandekommen, darüber können die Forscher bislang nur spekulieren. Möglicherweise beeinflussten ausgeschüttete Hormone die so genannten Endothelzellen, schreiben die Wissenschaftler. Diese Zellen kleiden die Arterienwand aus und spielen bei der Regulierung des Spannungszustandes der Blutgefäße eine Schlüsselrolle.
Michael Miller (Universität Maryland, Baltimore) et al.: Heart, Bd. 92, S. 261 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald